Geschichte

Ein  Zeitungsbericht aus dem Jahre 1932 gibt bekannt:

Am Montag, dem 15. Februar  fand in der Aula der Städtischen Berufsschule die erste Mitgliederversammlung statt. Es sollen zunächst zwei Kleingartenkolonien geschaffen werden,  eine im Süden der Stadt (In der Kiepe) und eine im Westen. Der Verband zählt z.Zt. 130 Mitglieder. Die Werbung von Mitgliedern soll nun eifrig fortgesetzt werden. Sobald dem Verband 500 Mitglieder angehören, soll an die Stadt wegen Überlassung des Geländes (In der Kiepe) herangetreten werden.

Eines der Gründungsmitglieder, Otto Krüger, schrieb am 18.02.1982 zum 50 jährigen Bestehen:

Die Stadt Lüneburg stellte eine sechs Morgen (15.000 qm) große Wiese für Kleingärten zur Verfügung. Die Einzäunung erfolgte einheitlich mit Eichenpfählen und -toren. Die Bau- und Bodenbank in Hannover stellte Reichsmittel zinslos zur Verfügung, rückzahlbar in zehn Jahren. Es gab 125,- Reichsmark pro Garten. Mit diesem Geld wurden die Laube gebaut, Obstbäume beschafft und die Einzäunung bezahlt.

Die kleingärtnerische Nutzung des alten Stadtteils „In der Kiepe“ hatte schon um die Jahrhundertwende begonnen. Damals wurden Flächen zwischen der Willy-Brandt-Straße (ehem. Berliner Straße) und der Ilmenau als Grabeland verpachtet. Mitten durch die Kolonie führte ein Weg zu den Badeanstalten an der Ilmenau.

Im Kriege wurden viele Gärten durch Bomben zerstört, die dem benachbarten Bahnhof galten. Aber die Kleingärtner haben unermüdlich alle Schäden wieder repariert und die unzähligen Krater mit Boden aufgefüllt.
Eine einschneidende Situation entstand Mitte der siebziger Jahre beim Bau der Friedrich-Ebert-Brücke, welche die Innenstadt mit dem Stadtteil „Kaltenmoor“ verbindet.
Die Brücke zerschnitt die Kolonie in zwei Hälften.
Aus einem gemeinsamen Verein wurden fortan zwei Anlagen: die Kleingärtnervereine „KGV Ilmenau“ und „KGV In der Kiepe“.
Auf rd. 20.000 Quadratmetern Fläche hat die Kolonie „In der Kiepe“ 59 Kleingärten, die nur durch einem Radwanderweg getrennt, direkt an der Ilmenau liegen.
Manchmal wird es feucht in den 180 – 550 Quadratmeter großen Gärten, wenn die Ilmenau im Winter Hochwasser führt. Aber viele Kleingärtner schätzen den hohen Grundwasserstand, schließlich muss im Sommer weniger bewässert werden.
Die 63 Vereinsmitglieder bewirtschaften ihre Gärten nach den Richtlinien des Bundeskleingartengesetzes.
In fast allen Gärten stehen bis zu 24 Quadratmeter große Holz- oder Steinlauben. Ein Grossteil der Flächen ist mit Obstbäumen, Sträuchern und Gemüse bepflanzt. Rasenflächen laden zum Ausruhen ein.
Der Verein verfügt über eine ca. 40 Quadratmeter große Gemeinschaftslaube, in der die alljährlichen Familienfeste stattfinden. Gleich daneben liegt der 1998 fertiggestellte Kinderspielplatz.

Alle Mitglieder unterhalten die Wege und den Gemeinschaftsplatz im Rahmen der Gemeinschaftsarbeit. Neun Stunden im Jahr sind Pflicht, aber viele Mitglieder leisten freiwillig Mehrarbeit.

Wie wertvoll die Gartenanlage für das innerstädtische Grün ist, zeigen die Prämierungen bei den alljährlichen Besichtigungen durch den Grünflächenausschuss der Stadt Lüneburg.

Erst vor einigen Jahren wurde der Verein mit dem ersten Preis ausgezeichnet. 2012 wurde ein dritter Platz erreicht.

Nur fünfhundert Meter von der Innenstadt entfernt ist die Kleingartenanlage ein wichtiges Naherholungsziel.